eatprayohfuck Koffergeschichte Berlin
BLOG,  TRAVEL

KOFFERGESCHICHTEN – BERLIN, BERLIN #1

Eigentlich würde es ja gut passen die erste Koffergeschichte für diesen Blog auf Bali zu starten, aber Bali wird noch warten müssen und bis dahin starten wir doch hier gemeinsam in Berlin… das erspart uns… für den Moment auch erstmal einen Langstreckenflug.

Ich hoffe, ich komme gut in diese Koffergeschichte hinein, denn das Thema Reisen hat sich seit oder mit der Pandemie verändert für uns. Einerseits fehlt es mir von verschiedenen Orten der Welt meine Eindrücke zu schreiben und andererseits habe ich mich fast schon daran gewöhnt. Allerdings möchte ich mich nicht wirklich daran gewöhnen und taste mich, im kleinen Rahmen, wieder Stück für Stück heran.


Berlin


Berlin ist mein Ankerpunkt, wenn mich Fernweh überfällt. Die Stadt ist riesig, ein bisschen verrückt und es gibt nichts, was es nicht gibt. Ich liebe große Städte. Ich liebe den Trubel, die Energie und die Möglichkeiten. Ich kann mich in Ruhe zurückziehen, ich kann mich aber auch mitten rein stürzen.

Ich bin recht oft in der Hauptstadt. Beruflich und privat. Leipzig gehört fast schon zum Speckgürtel und wen wundert das schon, wenn man sich den (nicht vorhandenen) Wohnungsmarkt ansieht. Der stündliche ICE ist voll mit Pendlern in beide Richtungen.

Wirklich gern bin ich in Mitte und hin wieder erreichen mich dazu leicht abfällige Bemerkungen von Followern. Ähnlich verhält es sich, wenn man öffentlich anmerkt Berliner Currywurst zu mögen. Angeblich geht der New Yorker auch nicht zum Time Square und um ehrlich zu sein… ich hoffe, dass man das nicht pauschalisieren kann. Denn das wäre so, als würde ich nicht mehr den Leipziger Zoo besuchen, das Völkerschlachtdenkmal besteigen oder auf den Kanälen mit dem Boot schippern… weil das auch die Touristen in Masse tun.


Werte ich den Ort, an dem ich lebe, nicht automatisch ab und gleichzeitig auch all die Menschen, die sich dafür interessieren?


Im Übrigen gibt es in Berlin kaum ein Plätzchen, was nicht irgendwie touristisch ist. Und wenn ich Einsamkeit und Stille suche… dann fahre ich nicht nach Berlin. So einfach ist das.



Koffergeschichten Berlin eat pray oh fuck Andrea


Falls Ihr bis zu diesem Absatz noch im Text geblieben seid, folgt jetzt der Teil, wo ich Euch voller Begeisterung in diese Stadt mitnehme.

Denn genauso tue ich Dinge, die ich liebe… voller Begeisterung und das was da aus mir rausfließt, fließt auch wieder rein. Soll heißen… Berlin hat mich noch nie enttäuscht, weil ich dort immer auf eine schöne Zeit eingestellt bin und wenn nur die „blöde“ Currywurst am Ende der Grund war, dann ist das doch schon ein Gewinn… zumindest ein kulinarischer.

Im Übrigen fahren wir meist nach Berlin aus kulinarischen, als aus Shopping-Gründen.

Meine Koffergeschichten sind eher geprägt von einem Reisegefühl, als einer klassischen Aufzählung von Dingen, die man tun kann. Mein ultimativer Rat für die schönsten Reiseerlebnisse:


Lasst Euch treiben



Lasst Euch treiben den größten Teil der Zeit.

Einfach mal die Trillionen Reiseführer weglassen und nicht jedem Instagram Hotspot folgen. Findet Eure eigenen Hotspots, solche die Euch erfüllen. Echte Erfüllung kann man weder kaufen, noch planen.


Berlin ist mein Ankerpunkt, wenn mich Fernweh überfällt. Die Stadt ist riesig, ein bisschen verrückt und es gibt nichts, was es nicht gibt. Ich liebe große Städte. Ich liebe den Trubel, die Energie und die Möglichkeiten. Ich kann mich in Ruhe zurückziehen, ich kann mich aber auch mitten rein stürzen.


BERLIN, wie wir es lieben…


Stand heute, sähe mein perfektes Berlin Wochenende so aus:

Wir fahren mit dem ICE bis zum Hauptbahnhof und steigen dort in die S-Bahn Richtung Hackescher Markt. Vom Hauptbahnhof sind das exakt 2 Haltestellen. Tickets für die Öffis kann man mittlerweile hervorragend über die DB-App kaufen. Das erspart die quälende Auswahl an den Automaten, die sowieso kaum einer versteht.

Es reicht völlig gegen 11 Uhr in Berlin-Mitte anzukommen. Denn… Berlin wacht in diesem Stadtteil tatsächlich erst gegen Mittag auf und das ist mir sehr sympathisch.


eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin


Samstags (und hin und wieder auch an anderen Wochentagen) findet auf dem Bahnhofsvorplatz vom Hackeschen Markt ein Markt statt. Das klingt jetzt irgendwie doppelt gemoppelt… aber mir fällt grad keine bessere Formulierung ein. Man muss sich ziemlich zusammenreißen, um nicht bereits um 11 Uhr morgens den täglichen Kalorienbedarf zu decken.

Wenn man Mitte wirklich entdecken und genießen möchte, braucht man Zeit. Ich kenne immer noch nicht alles und gefühlt kann man in sämtliche Himmelsrichtungen strömen und es endet irgendwie immer in einer kleinen Entdeckungsreise. Selbst H&M ist hier wunderschön und es lohnt sich sehr hier ein Päuschen einzulegen und im hinteren Teil einen Kaffee zu trinken.

Die Hackeschen Höfe sind und bleiben eine Augenweide. Erst vor kurzem habe ich die Sophienhöfe und die Bäckerei Sofi für mich entdeckt. Man findet diese Dinge nur, wenn man es wirklich weiß oder mit offenen Augen durch die Seitenstraßen streift. Ebenso empfehlenswert ist das Café 93 oder Bonanza Coffee oder Five Elephants. Alle schwärmen immer von Zeit für Brot, aber die Schlange ist oft ultra lang und ich konnte mich noch nicht persönlich davon überzeugen.


eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin


Unsere kulinarischen Vorlieben sind im Grunde recht einfach. Wir mögen Currywurst, Burger, asiatisch, Pasta… Am liebsten esse ich irgendwo draußen auf der Straße oder trinke meinen Cappuccino auf einer Bank, eingemummelt mit Mütze und Schal… oder noch besser im Sommer ohne Mütze und Schal.


eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin


Meine große Liebe gilt aktuell Noodletown und dem Coccodrillo. Beides komplett unterschiedlich und beides unendlich gut.

Eine Berliner Institution ist Goldies Pommes. 2017 war ich zum ersten Mal in New York und habe dort Smash Burger gegessen. Seitdem mag ich eigentlich keine anderen Burger mehr. Das Pattie ist super dünn, die Buns immer irgendwie sehr besonders und alles bildet eine homogene Einheit und man kann sie essen ohne das die Hälfte runterfällt.

Ich frage mich oft, warum es so lange dauert bis diese Trends nach Europa schwappen. Ich glaube Goldies Burger gibt es seit ca. 2021 und sie gehören mit zu den ersten, die Smashburger in Deutschland anbieten.

Seit kurzem gibt es einen kleinen Goldies Ableger am Ku’damm… GOTT SEI DANK. Es ist nämlich die hohe Kunst in einem der anderen Läden einen Fuß auf die Erde zu bekommen.

Luca schwört beim Thema Smashburger auf FOOD BROTHER in Berlin Mitte, aber mir fällt es schwer einen von beiden zu favorisieren. Ich liebe sie alle.


eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin
eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin


Für uns ist die Schlemmerabteilung im KaDeWe ein Muss… es ist schon ein Genuss einfach nur zu gucken. Ich kenne keine Schlemmerabteilung weit und breit, die die im KaDeWe toppen könnte (zumindest nicht in Deutschland). Man kann hervorragend essen, shoppen, Geschenke finden, bei einem Glas Champagner Leute gucken.

Wer nicht im KaDeWe essen mag, geht um die Ecke ins Bistro von Tim Raue oder guckt nach einem Tisch im Neni. Noch schöner ist es in der Monkeybar einen Cocktail zu trinken und sich von der kleinen Neni Karte (Stolen by Neni) ein paar Snacks zu bestellen.

Vom Hackeschen Markt fährt man mit der S-Bahn übrigens einfach bis Bahnhof Zoo und landet dann direkt am Breitscheidplatz, Bikini Berlin und Ku’damm.


eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin


Relativ oft werde ich nach Hoteltipps in Berlin gefragt.

Aber wir übernachten durch die Nähe dort nicht wirklich oft und meine Hotelkenntnisse sind begrenzt. Rundum den Hackeschen Markt kann ich Euch eigentlich alle Hotels der Amano Group empfehlen und wenn man sich wirklich mal was gönnen möchte, dann das Telegraphenamt. Ich hab selber noch nie im Telegraphenamt geschlafen, aber es sieht schon von außen so unglaublich einladend aus und liegt unmittelbar an der Spree und schräg gegenüber von der Bar Mr. Susan.


eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin
eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin


Mr. Susan haben wir vergangenes Wochenende durch Zufall entdeckt. Wir wollten eigentlich mit der S-Bahn wieder zurück zum Hackeschen Markt fahren, aber die stoppte an der Friedrichstraße. Wir stiegen also aus und mir schiss eine Taube auf den Kopf. Eine Taube, die zu allem Überfluss, auch noch Durchfall hatte. Ihr könnt Euch ja ungefähr vorstellen, wie sehr das zur Belustigung meines Sohnes beigetragen hat.

Jedenfalls sind wir dann entlang der Spree Richtung Hotel gelaufen und entdeckten Mr. Susan. Wir sind schon tagsüber dran vorbeigelaufen, aber da fällt es einfach nicht auf. Sagen wir mal so… ich bin total verliebt. Seitdem überlege ich, ob ich nochmal komplett umdenke und ne Bar aufmache. An diesem Abend jedenfalls… war die Luft im Mr. Susan mit Liebe und Freude gefüllt und mich hat das komplett erfüllt.


Döner mit Liebe Mann


Eine meiner liebsten Geschichten ist die vom „Döner mit Liebe Mann„. Ja… Ihr lest richtig. So was erfährt man, wenn man Kinder hat. Auf dem Ku’damm findet Ihr Zaddys Döner und Yunus Emre hat den Döner mit Liebe verbunden. Er steht, in der Regel, selbst hinter dem Tresen und verteilt alle Döner mit Liebe und ist ein kleiner Star. Zaddys lohnt sich aber nicht nur wegen ihm… der Döner schmeckt auch super.


Berliner Schnauze


Dem Berliner wird im allgemeinen eine gewisse Unfreundlichkeit nachgesagt und ich habe es auf Instagram schon geschrieben… ich kann und möchte das nicht bestätigen. Es gibt ja diesen Spruch…“was man erwartet, bekommt man auch“ und das ist auch irgendwie so. Richtig schön wird’s doch erst, wenn Ihr das Gefühl habt, Ihr könntet die freundliche Verkäuferin oder den netten Barkeeper oder den Currywurstmann, vor lauter Rührung, umarmen. Dafür macht es aber Sinn selbst ein bisschen zu strahlen und in der Regel strahlts dann auch zurück.


eat pray oh fuck koffergeschichten Berlin


Die Neuauflage der Koffergeschichten kommt übrigens etwas strukturierter daher. Es wird auf jeden Fall, zeitnah, noch einen Teil 2 geben, in dem ich Euch übersichtlich nochmal all meine Tipps verlinke und das bietet auch die Möglichkeit der Aktualisierung, wenn ich mal wieder was neues für mich und gleichzeitig auch Euch entdecke in unserer Hauptstadt.

Also… stay tuned… es geht auf jeden Fall weiter in den kommenden Tagen.

Eure Andrea

3 Kommentare

  • Marlen Giovanoli

    Liebe Andrea

    Ich freu mich sooo toll, dass du wieder schreibst.

    Lange mussten wir auf deine Berichte, Geschichten usw. warten. Wie habe ich den Sonntagmorgen Blog vermisst.

    Es freut mich echt aus tiefem Herzen, dass du wieder locker schreiben kannst und magst.

    Dass ich auch Mensch seeehr schätze weisst du ja eh schon.

    Viel Liebe und noch mehr Grüsse aus der Schweiz

    Marlen

  • Jacqueline

    Liebe Andrea 🤗
    Es ist mir wieder eine Freude, deine Koffergeschichten und alles, was da noch kommt, zu Lesen
    Mitten drin, statt nur dabei….beim Lesen habe ich immer das Gefühl, mit dir durch die Straßen zu schlendern 😅 und den Absatz mit der dünnschissigen Taube habe ich wirklich 4x gelesen, weil es / tut mir leid 🤣🤣 / so schön war zu Lachen
    Dein Sohn hatte mit Sicherheit einen schönen und lustigen Tag mit dir zusammen
    Ganz liebe Grüße Jacqueline

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Entdecke mehr von EAT PRAY OH FUCK

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Continue reading