KOFFERGESCHICHTEN - OH LONDON #2
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KOFFERGESCHICHTEN – OH LONDON #2

Zwischen London und mir hat’s gefunkt. Eigentlich hat es mehr geknallt. Sagen wir mal… es war explosiv… in rosarot und wunderschön.

Wir haben eine Vorgeschichte… also London und ich. Wir kennen uns schon recht lange und auch ein bisschen intensiv, gefunkt hat es aber erst Weihnachten 2022. Vielleicht ist das ein Indiz dafür, dass sich das eigene Reiseverhalten und die Bedürfnisse ändern oder anders formuliert… ich nehme viel mehr wahr, was ich wirklich möchte… und das gilt eben auch beim Thema Reisen.

Ich liebe Städte. Sie können für mich nicht groß genug sein. Wenn ich morgens ins Büro fahre und durch die Leipziger Innenstadt gehe, bin ich immer wieder fasziniert, wie eine Stadt so funktioniert… wie ein Rädchen ins andere greift. Ich mag diese Stimmung bevor der geschäftige Tag anbricht.

Mir ist das erst in den vergangenen 3 – 4 Jahren so richtig bewusst geworden. Natürlich liebe ich auch Natur und Ruhe, aber im besten Fall habe ich beides direkt nebeneinander. Vermutlich lebe ich deswegen so gern in Leipzig.

Aber zurück nach London.

Wenn ich 3 Tage in London war, komme ich gut gefüllt nach Hause zurück. Ich bin bis in die Haarspitzen voll mit Emotionen und Energie. Alle Akkus sind wieder aufgeladen. Ich bin inspiriert von der Stadt und all den Begegnungen. Ich gehöre zu den Menschen, die das brauchen. Ich brauche andere Kulturen, andere Sprachen… es hilft mir offen zu bleiben und wertzuschätzen, was uns das Leben anbietet. Und ich brauche die Quirligkeit von Städten.

London konnte die große New York Vermissung etwas stillen und ja es gibt Ähnlichkeiten und trotzdem sind beide Metropolen komplett unterschiedlich. Zum Glück.



KOFFERGESCHICHTEN - OH LONDON #2


Wie erkunde ich London am besten?


Am allerbesten zu Fuß und natürlich mit der London Underground und den diversen Buslinien. Was auf den ersten Blick vielleicht verwirrend wirken kann, ist absolut selbsterklärend und unproblematisch. Selbst als es noch keine Smartphones gab, bin ich in London schon super zurechtgekommen mit dem Undergroundsystem und mit Smartphone ist es gleich gar kein Problem. Richtet Euch unbedingt Onlinezahlungen per Handy ein… denn ohne geht eigentlich fast gar nichts.


KOFFERGESCHICHTEN - OH LONDON #2


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Die Unterkunft in London?


Das ist die vermutlich meist gestellte Frage und ich kann es wirklich nachvollziehen. Nichts kostet so viel Zeit, wie die richtige Unterkunft zu finden… egal an welchem Ort auf der Welt. Und wenn es dann noch so eine riesige Stadt, wie London ist… wird es erst recht zur Herausforderung.

Gefühlt habe ich schon in allen Teilen von London übernachtet und auch wenn alle Stadtteile sehr gut miteinander verbunden sind, bin ich eher Typ „zentral“. Ich liebe es aus dem Hotel zu fallen und mittendrin zu sein. Die Zeit vor Ort ist zu kurz und zu kostbar, als das ich sie nur damit verbringen möchte von einem Punkt zum nächsten zu gelangen.

Klassischerweise gucke ich meist bei Booking.com (über die App ist oft günstiger) und bin noch nie damit auf die Nase gefallen. 2022 waren wir in den Vancouver Studios und das war einfach so richtig schön, aber 2023 wäre es zu teuer gewesen. Die Preise variieren scheinbar immer und da braucht man ein bisschen Flexibilität bei der Auswahl des Hotels.

Bei Hotels in Städten sind meine Ansprüche eher moderat, weil man da eigentlich nur schläft. Für mich braucht es da nicht den super Luxus, aber es darf sauber, zentral und ok sein. Diesmal waren wir im Ibis Styles Southwark und auch hier waren wir total zufrieden.

Beide Hotels hatten eine total unterschiedliche, aber jeweils super schöne Lage. Die Vancouver-Studios lagen direkt bei Notting Hill und das Ibis Style am Borough Market und der London Bridge. Beides großartig und ich hätte hier nicht wirklich eine Präferenz.

Unterkünfte in London sind preisintensiv. Sollte Euch ein Schnäppchen begegnen, seid bitte achtsam. Die Hotelzimmer sind dann oft nicht größer als Schuhkartons… das finde ich nicht mal wirklich schlimm, aber sie haben ganz oft nicht mal ein Fenster und das wäre für mich ein No Go. Guckt also sehr genau auf die Beschreibungen.

Das Ibis Styles hat für 3 Nächte im Doppelzimmer zur Weihnachtszeit knapp 600 Euro inklusive Frühstück gekostet. Das war tatsächlich ein Schnäppchen (für London-Verhältnisse) und die Zimmer waren wirklich groß. In den Vancouver Studios hätten wir schon bei 1100 Euro gelegen… im gleichen Zeitraum.


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Welcher Flughafen?


Eine wirklich gute Frage. London hat irre viele Flughäfen und gelandet bin ich bisher in Heathrow und Stansted. Beide Flughäfen sind richtig super und richtig gut angebunden. Immer, wenn ich in Berlin lande… wünsche ich mich wieder nach London zurück (unser Hauptstadt-Flughafen macht mich wirklich ganz verrückt). Zu Gatwick und dem City Flughafen kann ich bisher nichts sagen, weil ich dort noch nicht gelandet bin.

Ich habe bisher auch nie einen Transport vorab gebucht. Ich lande, kaufe mein Ticket online und fahre ins Zentrum. Wichtigstes Utensil in London ist wirklich das Smartphone.


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Travelcard oder Oystercard?


Bisher habe ich weder die eine, noch die andere genutzt. Bei der Oystercard lege ich mein Budget vorher fest und die Travelcard bietet mehr Flexibilität, lohnt sich aber wirklich erst ab 3 Tagen. Da wir viel zu Fuß unterwegs waren, hätte uns bisher keine der angebotenen Karten Geld gespart. Ich checke also in der Underground Station einfach mit dem Handy ein und wieder aus. Und meist wird 2 – 3 Tage später abgebucht. Das kann erstmal spooky wirken, wenn man das nicht gewöhnt ist… funktioniert aber absolut reibungslos. Ich bin wirklich Fan von diesem System.

Gute Infos zum Thema Karten bekommt Ihr übrigens hier.


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Was unternehme ich in London?


Puuuuhhhh… ich versuche mich mal zu sortieren. Denn London ist verdammt groß und trotz meiner vielen Reisen dorthin, habe ich längst nicht alles gesehen. Ich habe 5 Anläufe gebraucht, um mir Notting Hill anzugucken.

Man kann sich zwischen Stress und dem Verweilen entscheiden oder irgendwas in der goldenen Mitte und da tickt jeder einfach völlig anders. Mit fast 47 bin ich mittlerweile ein großer Fan davon an Orte zurückzukehren, denn nur das gibt mir die notwendige Entspannung, weil ich nicht mehr das Gefühl habe irgendwas wichtiges zu verpassen… denn ich verweile sehr gerne und lasse die Umgebung samt Energie auf mich einprasseln. Das ist, was mich so glücklich macht… samt Kamera in der Hand.

Ich verstehe aber völlig, wenn man sich erstmal kulturell orientieren möchte und da hat London nun mal verdammt viel zu bieten. Buckingham, Tower Bridge, Harry Potter, Big Ben… Musicals an jeder Ecke. Es gibt viel zu tun in dieser Stadt.

Wenn ich mich irgendwo gar nicht auskenne, nutze ich meist das Angebot von Getyourguide… damit sind wir bisher immer gut unterwegs gewesen und es hilft sehr bei der Auswahl von kulturellen Angeboten.

Aber… der wirkliche Funke sprang erst über, als das bereits – mehrfach – hinter mir lag. Als ich anfing in Gassen und Seitenstraßen abzubiegen, mich in Pubs und Cafés setzte und den Sonnenaufgang für Fotografie nutzte. Ab da fing es an kribbeln im Bauch und es wurde die pure London Liebe draus. Mit New York war es übrigens ähnlich. Das erste Mal war so semi gut und als ich beim 2. Mal in Brooklyn Downtown wohnte und die Stadtviertel mutig zu Fuß erkundete, war es um mich geschehen.

Für mich bedeutet Reisen eben anzukommen und einzutauchen und nicht 1000 Orte in der kürzesten Zeit abzuklappern… nur um da gewesen zu sein. Offensichtlich bin ich immer auf der Suche nach Verbindung und die entsteht nur, wenn ich mir Zeit zum Verweilen nehme.

3 Tage in London reichen gerade mal für einen groben Überblick, aber man taucht keinesfalls wirklich ein… dafür ist die Stadt zu groß. Aber 3 Tage sind perfekt, um sich nicht selbst zu überfordern. Da prasseln ganz schön viele Eindrücke auf einen ein und meine Empfehlung wäre eher… nochmal wiederzukommen.


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Zu welcher Jahreszeit nach London?


Ich war schon zu jeder Jahreszeit da und wir hatten noch nie Pech mit dem Wetter. Eher im Gegenteil. Frühling in London ist wunderschön und die Weihnachtszeit ist unbeschreiblich. Ich trau es mich kaum auszusprechen, aber London ist zu Weihnachten schöner als New York… das hat mich – unerwartet – sehr überrascht… ich hatte vorher wirklich keine Ahnung, wie schön London in der Weihnachtszeit ist.

Ein kleines ABER an dieser Stelle… Social Media ist Fluch und Segen zugleich. Die Begeisterung, die man teilt, führt dann oft zu Massentourismus und wenn man Weihnachten nach London reist, muss man darauf eingestellt sein. Wir versuchen den Geburtstag meines Sohnes zu integrieren und sind dann wirklich ganz kurz vor Heiligabend vor Ort und da ist wirklich die Hölle los… das ist nicht für jeden was. Ich bin da ziemlich entspannt, möchte aber gern drauf hinweisen.

Die Weihnachtsbeleuchtung und die Märkte gehen ab Ende November los und bis Mitte Dezember dürfte es deutlich entspannter sein… aber voll ist London immer.


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Shoppen und Futtern…


Den Teil gibt es in 2 Wochen, ansonsten würde ich Euch hier komplett überfordern. Es lohnt sich auf jeden Fall wieder reinzuschauen und wenn Ihr Fragen habt, dann stellt sie gern.


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Eine kleine Anekdote zum Schluss


An einem unserer Tage in London ging Luca für ein Mittagsschläfchen ins Hotel und ich machte mich auf den Weg zu Liberty. Ich stieg an der Bond Street aus und landete mitten im Weihnachtstrubel auf der Oxford Street. Falls Ihr Euch irgendeine Vorstellung davon machen wollt… lasst es… es ist wirklich verrückt.

Im Liberty Erdgeschoss war die Hölle los… eigentlich kann ich gar nicht sagen, wie sich da noch irgendwer zurechtgefunden hat, aber irgendwie scheint das (erstaunlicherweise) zu funktionieren. Ich kämpfte mich durch die verschiedenen Etagen und entschied… ich kann mit der Liberty Begeisterung nicht wirklich was anfangen.

Ich ging also wieder raus und wartete auf meinen Sohn. Vermutlich stand ich ca. 20 Minuten an einem der großen Schaufenster und ließ Unmengen an Fußgängern an mir vorbei. Die Fußwege waren voll voll voll… manchmal wurde ich fast ein bisschen gegen die Scheibe gedrückt. Ich beobachtete all diese Menschen und wirklich jeder lachte, alle unterhielten sich angeregt und jeder lief in diesem Trubel mit und war einfach ein Teil davon.

Macht Euch das bewusst… Ihr entscheidet Euch für eine große Stadt, die im Reise-Ranking aktuell auf Platz 1 liegt. Seid geduldig, ein bisschen vorbereitet, voller Freude und Freundlichkeit… dann haut Euch absolut nix um und Ihr kommt genauso glücklich zurück, wie wir.

Wir lesen uns.

Eure Andrea

2 Kommentare

  • Petra

    Wie schön deinen Bericht mit den wunderschönen Fotos zu lesen. Ich bin auch Londonbegeistert, allerdings war ich 25 Jahre nicht mehr dort. Damals wurden gerade die docklands erschlossen 🙂 als schwarz-weiß Edgar Wallace Fans waren wir auch nur im Januar/Februar dort, um diese besondere neblige Stimmung zu erleben. Und es hat uns beide Male gepackt!

    Ich lese sehr gerne deine Koffergeschichten und folge gerne mental deinen Gedankenanstößen.

  • Ingrid

    Danke danke liebe Andrea, ich kann’s kaum abwarten den nächsten Londonbericht zu lesen.
    Mein Reisepass …. den braucht man ja leider für Gb, ist abgelaufen sonst sässe ich wahrscheinlich schon im Flugzeug

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