#6 SUNDAYS… zu emotional, zu sensibel, zu anstrengend…
Letzte Woche, im Sundays Blogpost, habe ich versucht den Bogen in Richtung Human Design zu spannen.
Wie ist es überhaupt dazu gekommen und warum habe ich mich damit beschäftigt und welche Rolle spielt eigentlich meine Freundin Ivonne dabei und was bedeutet es… ein Generator zu sein?
Googelt man im Internet herum, findet man jede Menge Möglichkeiten, sich ein Human Design Chart erstellen zu lassen und anhand der nachfolgenden Fragen und Antworten, dürfte man sehr schnell erkennen… dieses Thema ist weit mehr, als einfach nur ein Bild mit ein paar Antworten.
Die letzten 8 Jahre haben intensiv gerüttelt in meinem Leben. Es hat sich schlichtweg alles verändert und es blieb wenig bis gar keine Zeit, mal in mich hineinzuschauen. Selbst, wenn ich annahm, ich würde das tun, war das nicht so. Aber das weiß ich eben erst jetzt.
Ich habe schon vor einigen Jahren behauptet, ich wäre komplett bei mir selbst und die, die ich eben bin. Rückblickend ist das Blödsinn. Ich war eine Version von mir, aber nicht vollkommen echt. Das ist keine bewusste Rolle, die man spielt… das ist eine Form der Konditionierung, beeinflusst durch die eigene Kindheit und dem Weg, der dann folgt.
Richtig bewusst wurde mir das erst, als mir in verschiedenen Situationen immer wieder entgegnet wurde… ich sei zu emotional, zu sensibel, zu anstrengend… all das eben. Ich habe das nie in Frage gestellt, aber irgendwann kam der Punkt, wo das richtig was mit mir machte. Wo es anfing mich zu stören, dass Menschen mich einfach in Schubladen steckten, bewerteten und ein Fazit zogen.
Als sehr reflektierter Mensch, stelle ich mich oft in Frage (manchmal zu viel) und das, was mir da aufgezwungen wurde, fühlte sich einfach nicht an, wie ich… und führte letztendlich zu mentalen und auch körperlichen Symptomen.
Ich bin emotional. Ohne Frage. Und meine Sensibilität für Schwingungen ist derart ausgeprägt, dass es selbst mich manchmal anstrengt. Ich komme in einen Raum, erfasse die Situation und beginne zu agieren, sofern man mich lässt. Meine intensive Wahrnehmung ist Fluch und Segen gleichermaßen.
Als ich Ivonne im vergangenen Jahr vom Ergebnis meines Human Design Charts erzählte, war sie überrascht beim Bereich der Emotion. Das ist tatsächlich ziemlich spannend, denn selbst sie sah mich in der Schublade, aus der ich nicht so richtig herauskam. Ich glaube, ich spürte einen kurzen Moment der Verletzung. Und dann sah sie sich das näher an… Stück für Stück…, nahm es auseinander und setzte die Puzzleteile für mich wieder zusammen und am Ende konnte ich die Schublade öffnen und sie verlassen.
Das ist nur wenige Monate her und trotzdem hat es alles verändert. Ich kann den Bereich meiner Emotionen ganz anders und sanfter bewerten und das wiederum verändert auch den Umgang damit. Das, was mir da an die Hand gegeben wurde, setze ich bewusst ein, um mich einerseits selber im richtigen Umfeld zu integrieren, aber eben auch um Kommunikation und wunderbare Menschen zusammenzuführen.
Und nein… das gelingt mir nicht immer und das ist auch gar nicht das große Ziel. Würde man mich nach einem Ziel fragen, dann wäre meine Antwort… das ist da, wo ich jetzt bin.
Es ist eine Form der Ruhe und Zufriedenheit, gepaart mit Energie und Wertschätzung und auch Anerkennung. Ich fange an zu erkennen, dass ich wertvoll bin, dass ich etwas kann und auch schon geleistet habe und diese Form der Gefühle… habe ich mir lange nicht zugestanden. Mir können 1000 Leute sagen, ich sei wertvoll… solange ich das selber nicht spüre… habe ich ein Problem.
Ein Schlüsselmoment war eine Situation, in der ich mit 4 weiteren Menschen an einem Tisch saß und was aus guten Gründen begann, lief völlig aus dem Ruder. Ich war in einem Boot unterwegs und die 4 anderen in einem anderen Boot.
Ich ertrank.
Ich konnte meinen Standpunkt nicht visualisieren, weil er bereits in der Schublade der Emotion steckte, samt mir.
In Wahrheit aber, nahm ich bereits wahr, dass dies der Anfang vom Ende ist und so kam es dann auch, aber ich konnte es nicht ausdrücken, weil mich diese Wahrnehmung emotional überrollte und dann braucht es einen Moment, mich zu sammeln und dann… dann erst kommt mein eigenes Potential zum Einsatz. In diesem Fall passierte das nicht, weil die Bewertung meiner Emotion als Grundlage für alles weitere diente. Ich konnte noch so viele gute, konstruktive Argumente bringen, sie wurden nicht gehört.
Das ist ein furchtbares Gefühl. Als könne man in der Glaskugel die Zukunft sehen und niemand mag einen Blick darauf werfen, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, Menschen zu bewerten oder in Schubladen zu stecken oder eben auch falsch einzuschätzen. Das führt unweigerlich zu Fehlkommunikation, lässt Beziehungen und auch Unternehmen scheitern.
Denn mal ganz ehrlich… wie fühlt es sich denn an, wenn einem wieder und wieder gesagt wird, wie man – angeblich – ist. Nehmen wir doch diese Eigenschaften an und gehen damit um, anstatt Schubladen zu öffnen und sie dort abzulegen.
Human Design war mein Versuch den Kreislauf zu durchbrechen. Mich selbst anzunehmen und einen Umgang damit zu finden. Das, was in mir ist, in die Wertschöpfung zu geben und nicht aus Scham in einer Schublade zu verweilen, in die ich schlichtweg nicht hineinpasse.
Das einfach nochmal einleitend dazu und warum mir dieses Thema so wichtig ist.
Nachfolgend findet Ihr die Fragen, die ich Ivonne gestellt habe, um Euch einen Einblick zu geben, was mein ganz persönliches Human Design eigentlich bedeutet. Für mich persönlich war/ist es genau das richtige Tool, wenn man nur punktuell Hilfestellung sucht, die aber gleichzeitig heilsam ist und wegweisend.
Wir haben zwar viel darüber gesprochen, aber ich kannte die Antworten von Ivonne so vorher nicht und sie kannte auch die Fragen vorher nicht. Ich habe daran nichts verändert, sondern schenke Euch den unverblümten Blick… in mich hinein.
Sollte Euch das ebenfalls interessieren, kann ich Euch das Angebot von Ivonne Steffan sehr ans Herz legen… das ist ein Augenöffner und Gamechanger… zu ihrer Homepage geht es hier.
Meine Fragen an die Human Design Expertin Ivonne Steffan
Warum war es dir so wichtig, mir vor einem möglichen Jobwechsel Human Design an`s Herz zu legen?
Das eigene HD Chart kann einem unheimlich viele Eigenschaften visualisieren.
Begonnen beim Energietyp, welcher dir Auskunft darüber gibt, wieviel Energie du unter idealen Bedingungen zur Verfügung stehen hast.
Was überhaupt ideale Bedingungen für Dich bedeuten.
Zum Beispiel:
- was ist dein ideales Arbeitsumfeld
- wie gehst Du auf dein Umfeld zu
- was sind Deine ganz individuellen Stärken
und allem voran wollte ich, dass Du Dir Deiner Einzigartigkeit bewusst wirst, denn Du warst in keinem guten State of mind und das ist bekanntermaßen kein guter Starting Point, wenn man sich neu vorstellt, verhandelt, etc. .
Hattest Du eine Ahnung welcher Typ herauskommen würde?
Ja, das hatte ich.
Obwohl ich darauf nie eine Wette eingehen würde, denn nur weil jemand der leistungsstark erscheint, und das strahltest Du selbst in deiner Situation aus, welche Dir schon ziemlich zugesetzt hatte, heißt es bei weitem nicht, dass man per Design so gemeint ist.
Mir sind schon genug sogenannte „Nicht-Energietypen“ begegnet, welche hustlen wie Generatoren hoch 10… ganz einfach, weil wir in einer absoluten Leistungsgesellschaft leben und jeder mithalten möchte. Und da zudem viele Menschen kein Gespür für ihre tatsächlichen Bedürfnisse nach Ruhe, Pausen oder gar Rückzug haben, sie oft lang nicht spüren, dass sie über ihre Grenzen gehen. Teilweise Jahrzehnte lang.
Hat Dich etwas an meinem Human Design überrascht?
Absolut. Vielleicht erinnerst Du dich sogar daran. Ich war gefühlsmäßig überzeugt, dass Du ein definiertes Solarplexus Zentrum hättest.
Was damit zu tun hat, dass mein eigenes Solarplexuszentrum nicht definiert ist und das bedeutet, dass mein natürlicher, emotionaler Zustand sehr ruhig, klar und aufgeräumt ist. Es auch kaum nennenswerte Ausschläge in die ein oder andere Richtung gibt. Emotionale Wellen sind mir seit jeher eher fremd und Dich habe ich als mein absolutes Gegenteil wahrgenommen.
Ich erinnere mich an Postings von Dir, die ich las und dachte: “meine Güte, ich muss Andrea anrufen. Sie ist ja furchtbar empört (oder traurig , oder wütend oder enttäuscht).“
Wenn ich Dich aber eine Stunde später sprach, war das längst wieder abgeflacht und ich hatte Mühe diesen Wellen, Schwankungen oder wie man es nennen mag, zu folgen.
Dazu muss ich etwas weiter ausholen.
Ein definiertes Emotions- oder auch Solarplexus Zentrum genannt, bedeutet, dass die Person sendet. Sprich, sie bestimmt die Stimmung und die Emotion im Raum. Emotionale Wellen sind völlig normal für diese Menschen und oft sind sie sich über ihre Wirkung auf andere damit nicht einmal im Klaren, da sie so mit sich beschäftigt sind, verstrickt in ihre eigenen Emotionen.
Menschen mit nicht definiertem Emotionszentrum (und das gilt für alle nicht definierten Zentren) sind hingegen wahrnehmend und nicht nur das. Sie verstärken zudem noch was sie wahrnehmen. Was auch bedeutet, sie sind in der Lage extrem tief zu fühlen. Und das wiederum spiegelt dem Menschen gegenüber mit definiertem Zentrum seine Emotionen wider, jedoch viel intensiver. So dass es vorkommen kann, dass ein Typ wie ich wahnsinnig emotional rüberkommen kann, dies auch 1000%ig fühlt, diese Gefühle/Emotionen jedoch gar nicht die eigenen sind.
Da ich diese emotionalen Berg- und Talfahrten an Dir wahrnahm, war ich überzeugt, dass Du emotional definiert sein müsstest.
Wir wissen nun, dass das nicht der Fall ist. Was mir noch mehr verdeutlichte, dass dieses Phänomen des Wahrnehmens und Verstärkens, ohne eine entsprechende Sensibilisierung, kaum zu unterscheiden ist von den eigenen Gefühlen. Was wiederum die Kenntnis des eigenen Charts so spannend und notwendig macht… aus meiner Sicht.
Hat Dich an meinem HD etwas gar nicht überrascht?
JA, meine Vermutung, dass dein Sakralzentrum definiert ist, bestätigte sich ja auch.
Du bist ein derartiges Powerhouse, dass ich mir hätte nicht vorstellen können, dass das nur Konditionierung sein könnte.
Von außen betrachtet…wie nah komme ich meinem Human Design und denkst Du, ich lebe das tatsächlich auch?
Aktuell habe ich das Gefühl, dass Dich Deine sakrale Bauchstimme in ein sehr gutes, förderndes Umfeld gebracht hat, indem Deine Lebensenergie nicht nur veräußert, sondern wertgeschätzt wird und sich dadurch dein sakraler Motor über Nacht einfach wieder auflädt, um am nächsten Tag wieder voller Freude loszusurren.
Die Umstände wie es zum tatsächlichen Wechsel kam, kann man auf jeden Fall „reagieren“ nennen, was ja Deine empfohlenen Strategie als Generator ist.
Und in einem Satz zusammengefasst heißt es ja, dass wir beginnen unser Design zu leben, wenn wir unter Beachtung unserer Autorität unserer Strategie folgen.
Welchen Eindruck hast Du in Bezug auf meinen Umgang mit Veränderungen ? Konnte Human Design Einfluss darauf nehmen?
Du hast sehr viele Potenziale, welche ja in deinen Toren beschrieben sind und da Du sehr vielseitig bist und auf einen großen Wissensschatz zugreifen kannst, habe ich das Gefühl, dass Du, wenn Du Deiner Freude folgst, sehr schnell auf unterschiedliche Begebenheiten, Herausforderungen, Anforderungen und Umstände reagierst und scheinbar mühelos zwischen Themen switchen kannst. Was ja eher mit Flexibilität, als mit Veränderung zu tun hat.
Eine Eigenschaft von Generatoren ist es, an einmal gemachten Versprechungen (oder abgeschlossenen Verträgen) festzuhalten. Der Motor, einmal angeworfen, ist im Grunde nur durch die Wand zu stoppen, vor welche er dann (im ungünstigsten Fall) fährt.
Wie Du also im Falle von wirklicher Veränderung reagieren würdest, vermag ich nicht vorauszusagen. Weiß aber, dass verschiedene Faktoren in Deinem Chart es Dir von Natur aus etwas schwerer machen, Dich leicht zu verändern. Speziell wenn es Deine Zukunft in Bezug auf Sicherheit betrifft.
Für Dein Umfeld ist diese Art Commitment selbstverständlich grandios und per se ist dies eine hoch geschätze Eigenschaft.
Natürlich. Nützt sie ja jedem der mit einer Bitte an Dich herantritt.
Eine große Lernaufgabe ist hier sicher, genau zu überlegen, wofür es lohnt Deine Lebenskraft zu investieren.
Warum liegt Dir HD so am Herzen und wem würdest Du das empfehlen?
Mir selbst hat das Wissen um mein Chart und dann das weitere Studium um mein gesamtes Design so viel Ruhe gebracht, dass ich jedem dieses friedliche Gefühl wünsche, welches es mit sich bringt, wenn die Suche aufhört.
Wenn man versteht, dass man genauso gedacht ist und wäre man anders, ein wichtiges Puzzleteil im großen Ganzen fehlen würde.
Man versteht, dass solange man meint, seine Lebensaufgabe müsste doch ein Irrtum sein, dass diese Aufgabe dann von niemandem erfüllt wird, denn Du bist exakt dafür mit allen Features ausgestattet.
Im Human Design gibt es kein Chart welches durch den jeweiligen Energietyp, oder das Profil, die jeweiligen Potenziale oder Talente irgendwie benachteiligt oder schlechter dran ist oder weniger erfolgreich im Leben sein kann.
Ausgebremst werden wir nur, wenn wir Angst vor unserer eigenen Besonderheit haben oder meinen das Leben der anderen führen zu müssen.
Wenn man sein Design kennenlernt, liegen alle Konditionierungen plötzlich so blank und offen vor einem, dass es ganz leicht wird, Glaubenssätze zu enttarnen die nicht dienlich sind.
Wird dann plötzlich alles einfach?
Nein, nicht zwangsläufig.
Menschen mögen keine Veränderungen.
Weder bei sich, noch bei anderen.
Ich sag immer: Das Universum pfuscht nicht. Also wünsche ich jedem, dass er sich seiner Potenziale bewusst wird, um seinen ihm zugedachten Platz wirklich auszufüllen und sich seiner Einzigartigkeit bewusst zu werden.
Wem würde ich das also empfehlen? Die Antwort ist natürlich JEDEM.
2 Kommentare
Silvia
Liebe Andrea, liebe Ivonne,
was für eine Mühe ihr euch hier gemacht habt, Dankeschön! 🙏🏼
Dankeschön, für euch erklären.
Human Design ist ja für viele fremd, auch für mich und es ist spannend und ich habe euren Beitrag mit Genuss gelesen. 🙏🏼
Liebe Grüße Silvia
Gabi
Liebe Andrea
Danke dir für deine Offenheit und ich werde tatsächlich immer neugieriger.
Grüße von Herzen
Gabi