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Die Verbindung…

Wie entsteht eigentlich echte Verbindung? Und ich meine nicht die zwischen Stecker und Steckdose, sondern die, die wir tief in uns fühlen… die Verbindung zwischen uns Menschen. Brauchen wir diese Verbindung? Können wir sie steuern oder beeinflussen? Und macht das überhaupt Sinn?

Vor kurzem hatte ich eine 14-tägige IHK-Schulung zum Thema Datenschutz. Ob das spannend war? Auf gar keinen Fall. Würde ich das irgendjemandem von Euch empfehlen? Niemals. Aber manchmal gehören zum Arbeitsleben eben auch die nicht ganz so fancy Themen, und am Ende ist die Lernkurve in jedem Fall steil.

Wahrscheinlich war nach Tag 10 zum Thema Datenschutz alles gesagt, und wir wechselten zu den Social Skills im Kontext einer Datenschutzbeauftragten. Also, wie bringe ich meine Kolleginnen und Kollegen dazu, „auf mich zu hören“… wie setze ich meine Themen durch? Wortwörtlich verwendete der Dozent das Wort „Manipulation“.

Ich schaltete den Ton meines Laptops aus und hörte nicht mehr hin. Das Wort Manipulation schreckte mich – erstmal – ab.

Heute hatte ich ein interessantes, beziehungsweise recht spezielles Gespräch mit einem Kollegen. Er suchte Kommunikation, setzte sich zu mir ins Büro, und ich hörte zu. „Er sei schwierig, und das wäre ein Umstand, den man akzeptieren müsse.“

Dieser Satz lässt mich heute nicht so richtig los.

Ist das eine Folge des Älterwerdens? Dass wir uns selbst Stempel aufdrücken? Dass wir ständig wiederholen, wer wir sind, wie wir sind, was wir wollen oder nicht wollen? Nehmen wir uns damit nicht die Dynamik der Veränderung und den Blick auf die kleinen Feinheiten, die das Leben so lebenswert machen?

Mit Sicherheit treffen verschiedenste Attribute auf mich zu… aber ich möchte darin nicht verharren. Ich möchte nicht „irgendwie“ sein oder mich in Schubladen wiederfinden. Das Leben formt mich, und ich liebe es, mich diesem Prozess hinzugeben und herauszufinden, was es mit mir macht und ob ich im Umgang mit mir selbst und den Menschen, die mir wichtig sind, noch besser werden kann. Nichts könnte für mich je spannender und gleichzeitig herausfordernder sein.

Da wären wir wieder… bei echter Verbindung.

Brauchen wir Verbindung?

Absolut.

Verbindungen machen unser Leben reich und bedeutungsvoll. Sie geben uns das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, sie schenken uns Geborgenheit und das Wissen, dass wir nicht allein sind. In einer Welt, die oft von Oberflächlichkeit und schnellen Urteilen geprägt ist, sehnen wir uns nach Tiefe und Echtheit.


Nicht allein…


Nähe oder Verbindung entsteht nicht einfach so. Es braucht eine Mischung aus Offenheit, Empathie und dem Mut, sich selbst und andere ehrlich zu betrachten. Nichts davon können wir erzwingen. Es ist vielmehr ein Resultat von Authentizität und der Bereitschaft, sich verletzlich zu zeigen.

Wir Frauen leben oft in einer Welt, die von Oberflächlichkeit und schnellen Urteilen geprägt ist. Dabei geht es bei echter Verbindung und Nähe um Tiefe und das Gefühl, wirklich gesehen und gehört zu werden. Das bedeutet, dass wir aktiv zuhören und präsent sind, anstatt nur darauf zu warten, selbst sprechen zu können.

Es geht darum, die Nuancen in den Geschichten und Emotionen anderer wahrzunehmen und darauf zu reagieren… selbst wenn das vielleicht erst einmal nicht gewollt ist. Nicht jede Geschichte erfordert eine Reaktion. Manchmal reicht die Tatsache der bloßen Anwesenheit.

Hin und wieder erfordert dies, dass wir unsere eigenen Schutzmechanismen hinterfragen. Es ist leicht, sich in Rollen oder Stereotypen zu flüchten, um sich selbst zu definieren oder zu schützen. Doch das sind oft Barrieren, die echte Verbindung verhindern.

Indem wir diese Mauern einreißen und uns erlauben, echt zu sein – mit all unseren Stärken und Schwächen – schaffen wir den Raum für wahre Begegnungen. Man muss darauf gefasst sein, dass sich spätestens ab diesem Punkt ein Feld voller Menschen lichtet und nur eine kleine Gruppe übrig bleibt.

Manipulation klingt negativ und abschreckend, doch es geht auch darum, wie wir die Fähigkeit zur Beeinflussung nutzen können, um positive Nähe zu schaffen. Beeinflussung kann bedeuten, dass wir unsere Kommunikation bewusst gestalten, um Verständnis und Kooperation zu fördern. Es ist die Kunst, unsere Worte und Taten so zu wählen, dass sie das Beste in anderen hervorbringen und gleichermaßen in uns selbst.


Wir sollten uns nur sehr bewusst darüber sein, an welcher Stelle wir beeinflussen möchten und an welcher nicht, und wo wir klare Trennlinien ziehen.


Echte Verbindung und Nähe bedeuten also, sich selbst und anderen Raum zu geben, um zu wachsen und sich zu verändern. Es bedeutet, sich immer wieder auf das Gegenüber einzulassen, ohne vorgefertigte Meinungen und ohne Zwang. Es ist ein dynamischer Prozess, der Zeit, Geduld und vor allem die Bereitschaft erfordert, immer wieder neu aufeinander zuzugehen.

Aber es bedeutet auch Loslassen, sich zu entfernen und neu zu definieren…

6 Kommentare

  • Maria Peerenboom

    Hallo Andrea,
    sehr tiefsinniger Text – und wie schön, wieder etwas von dir zu hören!! 🥰
    Ich wünsche dir noch eine spannende Zeit in deiner „lichten Gruppe“ bzw. Deinem tollen Freundeskreis.
    Ganz liebe Grüße 😘
    Maria

  • Charlotte chawa8855

    Liebe Andrea 😘

    Hab mich sehr gefreut von Dir zu lesen.
    Schöne Überraschung. Wir fehlen Dir. Du mir auch.

    Ich glaube, Manipulation ist überall. Fängt bei der Verpackung von Schokolade an (Lilakuh z.B.), Worte, Bilder, Musik manipulieren. Gut gemeint, aber auch profitorientiert und sogar machtbessessen in der Politik.
    Wichtig ist, es zu wissen.
    Abstellen geht nicht, es wird täglich schlimmer.

    Viele liebe Grüße aus Mainz
    Charlotte

  • Gisela Ribbert

    Hallo, Andrea, wie schön, heute Morgen von Deinen Gedanken hier überrascht zu werden.
    Ich habe Dich vermisst, nicht nur hier, auch auf Instagram.
    Ja, Du hast recht, auch ich erwische mich dabei, mich auf die eine oder andere Art und Weise zu beschreiben, als ob es feststehen würde, was für ein Mensch man ist.
    Man sollte sich lieber als im Entstehen, im Wandel begreifen, dass erleichtert die Veränderung, die Fortentwicklung.
    Danke für den Gedankenanstoß.
    Das war auch einer der Gründe, warum ich so gerne von Dir gelesen habe, sei es über Südafrika, New York, Deine Liebe zu London, Fotografieren oder auch das Nähen (ich habe einen wunderschönen Schal von Dir).
    Und natürlich Hugo und Bommel.
    Ich wünsche Dir eine schöne Zeit.
    Gisela

  • Diana Pribel

    Hallo Andrea, was hab ich mich gerade gefreut, dass du wieder da bist. Ganz toller Text, du bringst es wieder auf den Punkt. Hab dich sehr vermisst. VG

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