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#13 SUNDAYS… ein bisschen mehr weniger
Wir saßen am Flughafen und unterhielten uns. Ich fragte sie, was sie sich von Südafrika wünscht. Was möchte sie sehen oder erleben? „Tiere möchte ich sehen“, sagte sie … und ein ausgesprochen großer Wunsch war es, Wale zu beobachten. Wale … Eigentlich dachte ich, sie hätte schon alles gesehen. Sie hat doch sämtliche Tauchscheine und war überall auf der Welt in den tiefsten Gewässern unterwegs … nur eben ohne Wale. Februar und März sind eigentlich keine Zeit für Wale am Western Cape, aber wir hatten in den vergangenen Jahren immer Glück, und es gab keine Reise, bei der wir keine gesehen hätten. Sie waren einfach immer da. Die erste Woche…
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KEEP IT SIMPLE, MAKE IT PRETTY
Es gibt Tools, die nutzt man mal kurz, vergisst sie wieder und fragt sich beim nächsten Mal, wie sie überhaupt hießen. Und dann gibt es Tools, die schleichen sich irgendwann in den Alltag, übernehmen still und leise ganze Aufgabenbereiche – und man merkt erst Jahre später, wie viel sie einem eigentlich abnehmen. So war das bei mir mit Canva. Ich arbeite jetzt seit über zehn Jahren täglich damit.Nicht, weil ich so designverliebt bin. Sondern weil ich es schlicht brauche – und es funktioniert. Für alles, was ich gestalte: Workbooks. Kursunterlagen. Präsentationen. Social Media Beiträge. Einladungen. Flyer. Angebote. Und manchmal auch einfach schöne kleine Dinge, die ich zwischendurch für mich erstelle.…
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New Chapter, Same Love – Wenn Kinder gehen und das Leben bleibt
Ich glaube, es fing so im Frühjahr vergangenen Jahres an. Luca erwähnte immer mal wieder das Thema eigene Wohnung, und vermutlich wusste ich da schon, dass dieser Wunsch schneller Form annehmen würde, als mir lieb war. Wie Eltern so sind, habe ich natürlich alle möglichen sinnvollen Argumente gefunden, um noch ein bisschen zu warten. Zum Beispiel den Umstand, dass er noch in der Ausbildung ist – und dass deren Ende gar nicht mehr so weit entfernt liegt. Ich denke, es war eine Mischung aus guten Gründen, aber eben auch der Angst vor dieser Veränderung bei mir. Dass die Pläne schon längst in der Umsetzung waren, erfuhr ich dann im späten Herbst…
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Ich hab keinen Plan, aber ich mach jetzt einfach irgendwas Sinnvolles.
Als ich mit 16 Jahren in meine Ausbildung zur Rechtsanwalts-/Notarfachangestellten ging (das war 1993), war die Arbeitswelt noch recht träge und eher darauf ausgerichtet, dass man bis ans Lebensende in einem Beruf und im besten Fall bei einem Arbeitgeber bleibt. Nach Ausbildungsende zog ich in meine erste eigene Wohnung und blieb erstmal in der Kanzlei, in der ich auch meine Ausbildung absolviert hatte. Ich bekam ein unfassbar kleines Gehalt. Im Grunde nicht viel mehr, als das was man heute bei einem Minijob verdienen kann. Ein gutes Jahr später klopfte ich an der Tür meines Chefs und versuchte meine erste Gehaltserhöhung zu verhandeln. Ich werde nie vergessen, was er zu mir…
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Den MOMENT fühlen, die schönste PERSPEKTIVE finden – bessere Reisefotos leicht gemacht
Den MOMENT fühlen, die schönste PERSPEKTIVE finden – bessere Reisefotos leicht gemacht.
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LIGHTROOM TRAVEL EDITION – oder wie Du mit Deinen Bildern Geschichten erzählst…
In Kapstadt finden besonders viele Shootings und Videodrehs für Kampagnen oder Filmproduktionen statt. Eine der wichtigsten Parameter für Fotografinnen und Fotografen ist das Licht – und genau das ist hier außergewöhnlich. Die Lichtverhältnisse sind durch die pastelligen oder kräftigen Farben besonders spannend. Es ist fast so, als würde sich diese Rainbow Nation nicht nur in den Menschen, sondern auch am Himmel und im Atlantik widerspiegeln. Auch nach über zwei Wochen hat hier niemand von uns die Lust am Fotografieren verloren. Ganz im Gegenteil. Die Mädels haben ein Gefühl für Perspektive entwickelt, und es entstehen wunderschöne Fotografien, an denen ich einfach nichts auszusetzen habe. Eigentlich dachte ich, wir würden neben all…
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KOFFERGESCHICHTEN – OH SÜDAFRIKA #1
06:01 Uhr. Freitag. In Kapstadt. Es dämmert, und wie jeden Morgen knallen die Wellen förmlich an den Strand. Laut ist er hier, der Atlantik. Manchmal so laut, dass man einen riesigen Sturm vermuten könnte – aber es sind lediglich die Wellen, die sich direkt vor meinem Fenster brechen. Fünf Jahre sind vergangen, und ich hätte fast nicht mehr daran geglaubt, jemals zurückzukehren. Vielleicht hatte ich sogar ein bisschen Angst davor. Zu krass war der Kontrast, als wir Ende Februar 2020 aus der gefühlt glücklichsten Zeit hier direkt in eine nicht enden wollende Pandemie zurückkatapultiert wurden. Rückblickend erscheint diese Zeit fast unwirklich, verrückt – und doch hat sie alles verändert. Ich…
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#12 SUNDAYS… 1 Jahr…
Zwei Wochen vor Ablauf der Probezeit kündigte ich im vergangenen Jahr meinen vermeintlichen Traumjob in Berlin-Mitte. Solche Prozesse können einen innerlich manchmal zerreißen, weil sie für viele Selbstzweifel sorgen. Bei mir war das jedenfalls so. Mit einem Jahr Abstand sehe ich viele Dinge sehr viel klarer und bin ultra dankbar für die sechs Monate in Berlin, die mir ein weiteres Fundament für meinen heutigen Job geschaffen haben. Die Kündigung war der einzig folgerichtige Schritt, aber die sechs Monate in Berlin sind deswegen nicht minder wertvoll gewesen. Wir haben Sonntag, den 1. Dezember, und ich bin seit einem Jahr an Bord in der Firma, für die ich mich dann im November…
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#11 SUNDAYS… Wer ist man, wenn man nicht mehr ist, wer man ist.
Gestern Mittag fuhr ich zum Aldi. Ich wollte noch ein paar Sachen einkaufen – Klopapier fehlte, und was eben sonst noch so an einem Wochenende anfällt. Alles fühlte sich an wie in Zeitlupe, einfach irgendwie schwer. Ich blieb zehn Minuten im Auto sitzen, bevor ich mir den Einkaufswagen schnappte. Irgendwie war es recht leer, und ich stand alleine an der Kasse. Die sehr freundliche Kassiererin gab mir zu verstehen, ich müsse mich nicht stressen und könne in Ruhe meine Einkäufe aufs Band packen. Ich sah mir selbst dabei zu, wie ich ihr freundlich zurückantwortete und einfach vor mich hin funktionierte. Es war ein bisschen so, als hätte ich in dem…
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#10 Sundays… Warum ich mich von meinen Eltern „getrennt“ habe…
Wie schreibe ich über ein Thema, ohne mögliche Verletzungen zu riskieren? Wie schreibe ich darüber, ohne dass es den Anschein macht, es ginge um die Suche nach Schuld oder einfach nur darum, Beifall zu konsumieren? Ich könnte jetzt lange darüber lamentieren, dass dem nicht so ist. Dass ich nur reflektieren und mich im besten Fall einfach nur austauschen möchte. Aber in Wirklichkeit weiß ich es nicht, und es wäre vermessen, solche Behauptungen von vornherein aufzustellen. Also lasst uns gemeinsam hier durcharbeiten und sehen, wo wir am Ende des Textes — der keinem Skript folgt — landen. Warum gerade jetzt? Ich möchte schon lange darüber schreiben. Es gibt nur wenige Bindungen,…