ALTBAU GLOW-UP – zwischen Soft Lights und Sofaliebe
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ALTBAU GLOW-UP – zwischen Soft Lights und Sofaliebe

Ich habe lange nicht verstanden, wenn meine Mama so etwas sagte wie: „Am liebsten bin ich zuhause.“
Mich hat es ständig an die unterschiedlichsten Orte gezogen, und zuhause war zwar lange ein Ort – aber nicht dieses Gefühl, das es heute in mir auslöst.

Ich bin immer noch gern unterwegs, aber noch viel lieber bin ich tatsächlich … zuhause.
Dass ich das mal sagen würde, hätte ich vor ein paar Jahren nicht mal ansatzweise für möglich gehalten. Aber schon das Gefühl, in meinem eigenen Bett zu schlafen, löst Glücksgefühle in mir aus.

Mittlerweile überlege ich mir gut, welchen Aufwand ich für Reisen oder Tagestrips betreibe – und ob es nicht sinnvoller wäre, wieder heimzufahren.

Neun Jahre wohne ich nun in meiner Leipziger Altbauwohnung, und es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht über diese 83 qm freue. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr die Wohnungstür hinter euch schließt – und alles fällt von einem ab? Als könne man wieder atmen … man fühlt sich sicher und geborgen, ganz egal, wie der Tag verlaufen ist.

Für mich ist mein Zuhause mein Anker, mein Halt – ein Ort, an dem ich einfach nur sein darf.


ALTBAU GLOW-UP – zwischen Soft Lights und Sofaliebe
ALTBAU GLOW-UP – zwischen Soft Lights und Sofaliebe


Die ersten Jahre hier waren geprägt davon, mich selbst zu finden – oder selbst zu erFINDEN.
Also: Wer bin ich eigentlich ohne meinen Mann? Wie richte ich mich ein? Was ist mein Stil?
Auf einmal musste ich mich mit niemandem mehr abstimmen, und wieder in der Stadt zu wohnen, war ein bisschen wie das Schlaraffenland für Dekosüchtige.

Das Bedürfnis nach Veränderung hat sich massiv verringert.
Mittlerweile weiß ich sehr genau, wie ich wohnen möchte. Ich versuche, mich so einzurichten, dass ich kaum noch Aufwand betreiben muss – nichts, was mich stresst oder unnötig Geld kostet.
Vom Prinzip her habe ich mich so eingerichtet, dass mich meine Umgebung nicht nervt. Also: für meine Begriffe weitestgehend zeitlos, gemütlich – und nicht großartig experimentell.

Wirklich wichtig ist für mich ein gutes Bett und ein Sofa, das meine Bedürfnisse erfüllt.
Letzteres stellt mich allerdings immer wieder vor Herausforderungen. Ein Sofa zu finden, das:

  • nicht zu klein,
  • nicht zu groß,
  • nicht zu teuer ist,
  • waschbare Bezüge hat,
  • eine Recamiere besitzt,
  • sich harmonisch auf 19 qm platzieren lässt,
  • auf das man nicht monatelang warten muss
  • und als Schlafmöglichkeit für Gäste dient,

ist gefühlt fast unmöglich.

Alles, was irgendwie ein bisschen geil ist, liegt preislich in Regionen, die für mich nicht in Frage kommen.



Ich habe dann lange mit der Jättebo-Variante von IKEA geliebäugelt. Und als ich dann im vergangenen Jahr in der Fundgrube fast drübergefallen bin, war das der Moment, in dem ich mich für einen Kauf entschied. Immerhin konnten wir hier fast die Hälfte sparen.

Ein Sofa mit Recamiere war schon eine halbe Ewigkeit mein Wunsch. Aber kennt ihr das?
Ihr wünscht euch etwas – und stellt euch gleichzeitig die Frage, ob ihr euch nicht einfach nur in eine Vorstellung verrennt? Würde eine Recamiere in meinem Wohnzimmer gut aussehen? Und würde ich sie wirklich nutzen? Ein Jahr später kann ich sagen: jajaja – für mich war das genau die richtige Entscheidung. Neben meinem Bett ist die Recamiere das meistgenutzte Möbelstück in meiner Wohnung.

Trotzdem denke ich seit Monaten über eine Veränderung nach. Denn was fehlt, ist ein Schlafplatz für Besuch. Meine Jättebo-Kombination gab das in der Länge nicht her, und ich war fast geneigt, das Sofa an die Kinder weiterzugeben und mich nochmal neu zu orientieren. Aber so richtig Bock hatte ich eigentlich nicht. Also verwarf ich diesen Gedanken immer wieder.

Jedenfalls suchte ich dann bei Kleinanzeigen nach Kombinationsteilen passend zu meinem Sofa.
Es gab zwar nichts, was wirklich passte, aber mir wurde eine IKEA-Werbung mit meinem Sofa angezeigt – in einer Zusammenstellung, die exakt meinen Vorstellungen entsprach und alle Probleme auf einen Schlag lösen würde.


ALTBAU GLOW-UP – zwischen Soft Lights und Sofaliebe


Ich brauchte lediglich eine zweite Jättebo-Recamiere. Da sie auf der IKEA-Homepage immer so merkwürdig angezeigt wird, fehlte mir irgendwie die Vorstellungskraft für genau diese Kombination – die nun in meinem Wohnzimmer steht.

Bei mir ist es dann so: Ist die Lösung im Kopf, muss sie auch umgehend umgesetzt werden.
Ein bisschen so, wie wenn ich aufwache, in den Spiegel schaue und denke: „Heute. Heute muss ich zum Friseur.“ Nicht auszudenken, wenn dann z. B. die Recamiere ausverkauft wäre! Ich würde vermutlich bis zum Mond fahren, um in die Umsetzung zu kommen. Oft dauert es viele Monate, manchmal sogar Jahre, bis eine Idee in meinem Kopf ihre Form findet – aber wenn sie dann da ist, muss es passieren. Jetzt.

Wie bin ich vorgegangen?

Also habe ich wild umgeräumt. Das weiße Sofa schob ich in mein kleines Studio, und das übriggebliebene 1,5-Sitzelement schob ich an die Wand, wo vorher das weiße Sofa stand.
Trotz aller Vorfreude wollte ich sicherstellen, dass das räumlich alles passt.
Die neue Recamiere ist nochmal gute 35 cm länger – da sie aber am Ende offen ist, wirkt sie im Wohnzimmer weder zu wuchtig noch zu geschlossen durch eine Lehne auf der falschen Seite.


ALTBAU GLOW-UP – zwischen Soft Lights und Sofaliebe


Als dann alles zuhause stimmte, bin ich los. Auf dem Weg zu IKEA fiel mir ein, dass das Ganze insgesamt vielleicht ein bisschen zu beige und langweilig aussehen könnte – also kurzerhand noch bei OBI gehalten. In 10 Minuten war ich wieder draußen – samt Lack und der wahnwitzigen Idee, meiner Konsole mal so einen richtigen Knallerlook zu verpassen.

Dann weiter zu IKEA. Auch hier war ich nach 20 Minuten wieder raus. Recamiere eingesackt, neuen Teppich eingesackt und noch eine dieser Donut-Lampen. Ist jetzt nicht so, dass ich das vorher geplant hätte … aber ich dachte: Hey, könnte ganz gut passen.



Am Auto warteten dann schon Luca und sein Papa (ein paar helfende Hände waren auf jeden Fall nötig), und 15 Uhr stand am Samstag alles in meinem Wohnzimmer. 18 Uhr aß ich Pestonudeln auf meinem neuen Sofarrangement und fiel zwei Stunden in einen epischen Tiefschlaf.

Und gegen 22 Uhr dachte ich: Jetzt ist eine gute Zeit, das mit dem Lack und der Konsole auszuprobieren. Ziemlich schlaue Idee übrigens – denn so konnte über Nacht die erste Schicht trocknen. Ich war mir nämlich sicher, dass ich mindestens dreimal drübergehen muss.



Das tat ich dann auch. Ostersonntag, 7 Uhr morgens, im Schlafanzug – während mein Wohnzimmer in schönstes Sonnenlicht getaucht war. In der Nacht davor hatte ich noch ein bisschen gezweifelt, ob die Farbe wirklich so ’ne gute Idee war. Aber im Tageslicht … machte plötzlich alles Sinn.



Kennt ihr dieses Gefühl tiefster Zufriedenheit?
Das hab ich jetzt.
Im Grunde ist die Veränderung nicht wild – aber eben genauso, wie ich sie brauchte.
Ob das für ewig ist? I don’t know.
Für den Moment ist es genau richtig – und ich fühl mich sauwohl.


ALTBAU GLOW-UP – zwischen Soft Lights und Sofaliebe


Hier für euch nochmal alles zum Klicken im Überblick:



Ich wünsche euch einen fröhlichen Ostermontag!

Andrea

3 Kommentare

  • Franzi

    Deine Wohnung ist soo schön, alle Veränderungen, die du immer mal machst , sind toll und bei dir würde ich sofort einziehen. Danke für diesen schönen Text. LG

  • Christine Bartel-Bevier

    Liebe Andrea,

    das war ja wieder eine klassische „Andrea Aktion“ 😅 wie schön, wenn sich am Ende alles fügt und das Ergebnis so aussieht, als wäre es nie anders gewesen. Das weiße Sofa gehört eindeutig ins Studio und die Raumaufteilung im Wohnzimmer sieht jetzt luftiger aus. Was für ein schönes Ergebnis, well done. 🥰 Frohe Ostern 🐰 Christine

  • Renate Sailer

    Liebe Andrea,

    ich dachte, du hättest den Raum schon absolut optimiert, aber du schaffst es immer noch eins drauf zu setzen. Es sieht toll aus!

    Ich liebäugle auch schon lange mit den Modulen dieses Sofas. Hab es mir letzte Woche vor Ort bei Ikea auch angeschaut. Leider gibt es das, in der, von mir favorisierten Farbe (noch) nicht. Aber ich bin mir sicher, meine Zeit (bzw. Sofa 😉) wird noch kommen. Liebe Grüße Renate

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